|
Das Meer, der Wind, die Wellen
und natürlich die Schiffe, die diesen trotzen und ihrem Kurs folgen -
Dies hat Roland Wolff schon immer fasziniert und inspiriert. Seinem
Kindheitstraum Seefahrer zu werden, ist er nie gefolgt, doch in seinem
künstlerischem Schaffen hat er ihn nie losgelassen. Bereits im
Jugendalter bastelte er am Strand aus vorhandenem Strandgut kleine
schwimmfähige Boote, die er vor Ort auf die weite Reise schickte. |
Ein Schiff davon
fahren zu sehen, befreit und entfesselt den Drang nach Ferne und
Weite - Sehnsüchte, die vor allem damals in der DDR unerfüllbar
schienen. Dieses Ritual hat Wolff beibehalten. Sofern günstige
Windverhältnisse herrschen, lässt er bei Ausflügen gern ein Schiffchen
davon segeln.
Obwohl er sich schon immer an Kunst probierte und ihn diese auch
nie los ließ, entwickelte sich die Idee seine Tätigkeit ganz auf
die Kunst zu konzentrieren und das Schiff als vorrangiges Sujet
seiner Werke zu machen, erst in den letzten Jahren. Mit seiner
ersten Ausstellung im Sommer 2004 begann Roland Wolff seine Arbeit
als freischaffender Künstler.
|
|
|
Seine Schiffe baut Wolff aus Holz, welches er im Wald, am Strand,
bei Abrissen oder anderswo findet. Dabei wählt er sorgfältig Stücke
aus, aus denen sich etwas besonderes kreieren lässt. Besonderes
Voraussetzung ist eine "Grund-Schiffsform" des Holzstücks.
Mit seiner Fantasie sieht Wolff ein Schiff in dem Gegenstand.
Vor allem in seiner Tischlerlehre hat er ein Gefühl für diesen
natürlichen Rohstoff entwickelt. Nachdem der "Grundstock"
für ein Schiff gefunden ist, wird geschnitzt, gesägt, gehobelt,
gefeilt, gebohrt, geschraubt. Neben Holz finden auch Materialien,
wie Metall, Stoff und Stricke Verwendung - schon deshalb ist Wolffs
Kunst nicht als reine Holzbildhauerei zu betrachten. |
Obwohl, vor allem bei Segelformen und Takellage, Bilder und Fotos
(ehemals) existenter Schiffe als Vorlage verwendet wurden, gleitet
Wolff mit keinem Objekt in den reinen Modellbau ab. Ein jedes
Kunstwerk wird viel eher von der Form, die Mutter Natur dem Holz
gab, determiniert. Der Künstler arbeitet das Schiff, das diesem
inne wohnt, heraus, ohne dem Rohstoff seine Lebendigkeit zu nehmen.
So hat jedes Boot seine eigene Seele und entfaltet eine individuelle
Persönlichkeit.
Neben wuchtigen, klobig-soliden Kähnen entstehen zierliche, unbeschwerte,
fast schwebende Schiffe. Eines wirkt alt und müde und scheint sich
durch die naturgegebene leicht verdrehte Form erschöpft gegen die
Kaimauer zu lehnen. Ein anderes dagegen erscheint zielstrebig,
kraftvoll und sportlich. |
|
Beispielsweise vermittelt das Exponat „Auf der Welle“
Leichtigkeit und Lebensfreude. Die zwei Figuren scheinen mit ihrem
Boot fast schwerelos über die Welle zu gleiten. |
Neben den Schiffsobjekten zählen
Drucke zu dem Hauptbestandteil seiner Kunst. Durch den Einsatz mehrer
Farben und Druckstöcke (Holz, Linoleum und Pappe) entstehen attraktive,
verträumte Bilder, die nicht minder ausdrucksstark sind als seine
Schiffe.
|
|
|
|